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Channel: Seite 125 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Friedhof der Kuscheltiere

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Stephen Kings aufregende Bücher werden seit Jahrzehnten fürs Kino verfilmt. Sie schaffen es aber nur selten, die Magie der Romane auf die Leinwand zu bringen. Aber es besteht Hoffnung. Nachdem die Neuverfilmung von „ES“ als finanziell erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten gilt, sind nun alle Gruselfans gespannt auf das Remake zu „Friedhof der Kuscheltiere“. Der Originalfilm von Mary Lambert, 1989 gedreht, ist schließlich schon lange in den Archiven verschwunden.

Für das Remake zeichnen Kevin Kölsch und Dennis Widmyer verantwortlich. Eine Stunde und 41 Minuten nehmen sie sich Zeit, um die Toten wieder lebendig zu machen.

Wir lernen den Arzt Louis Creed (Jason Clarke), kennen, der mit seiner Frau Rachel (Amy Seimetz) und den beiden Kindern Gage (Hugo und Lucas Lavoie) und Ellie (Jeté Laurence) aufs Land zieht, sodass die Familie mehr Zeit für sich hat. Das neue Haus liegt aber direkt an einer Straße, über die tonnenschwere Laster brettern. Und hinter dem Haus liegt ein geheimnisvoller Kuscheltierfriedhof, auf dem die Kinder des Ortes ihre gestorbenen Tiere begraben. Nachbar Jud Crandall (John Lithgow) weiß sogar von einem Indianerfriedhof noch weit dahinter. Was hier begraben wird, kommt am nächsten Tag lebendig wieder. Wobei das Wort „lebendig“ noch genauer zu definieren wäre. Als die Familienkatze überfahren wird, begraben Jud und Louis sie auf dem Indianerfriedhof. Am nächsten Morgen ist sie wieder da…

Die Neuverfilmung von „Friedhof der Kuscheltiere“ hat ein echtes Problem: Der Zuschauer weiß schon genau, was ihn erwartet. So wartet er in der ersten Hälfte des Films nur darauf, wann es denn wohl die Katze erwischt. Und wer danach an der Reihe ist… Das ist ein wenig so, als hätte man den Film schon zehn Mal gesehen. Zwar gibt es eine echte Überraschung am Ende, mit der so niemand gerechnet hätte. Bis dahin durchläuft der Film aber die innere Checkliste des Zuschauers.

Der Horror in „Friedhof der Kuscheltiere“ stammt auch fast ausschließlich aus den „Jump Moments“, also aus den plötzlichen Schockmomenten, wenn sich eine Figur umdreht und dann urplötzlich etwas Schlimmes passiert. Die starken Themen wie Schuld und Trauer, die im Buch so prägend sind, werden im Film zwar beleuchtet, sie „wirken“ aber nicht so richtig. Denn: Auch wenn gerade Jason Clarke und John Lithgrow ihre Rollen sehr überzeugend spielen, so entsteht beim Zuschauer keine wirkliche Nähe zu den Figuren.

So macht der Film zwar mit guten Schauspielern und modernster Technik zwar vieles richtig, es fehlt ihm aber das Herz. (CS / Bild: Paramount)

Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=k0BgeV7zrxM

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 158 (5/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Friedhof der Kuscheltiere erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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