In der Falkenseer Geschwister-Scholl-Grundschule waren im Mai die Raben los. Und zwar nicht irgendwelche, sondern die ganz besonders bunten. Schulrektorin Kristina Scheibe: „Elena Todeva ist eine ausgebildete Theaterpädagogin und seit letztem Sommer Lehrerin an unserer Schule. Sie betreut bei uns die Theater AG, in der Kinder aus der dritten und der vierten Klasse ihre ersten Schritte auf der Bühne wagen. …
… Seit Monaten proben die Kinder ein theaterpädagogisches Stück frei nach dem Buch ‚Als die Raben noch bunt waren‘ von Carola Holland und Edith Schreiber-Wicke ein. Hier geht es um Mobbing, ein Thema, das den Kindern selbst sehr wichtig ist.“
Am 17. Mai war es so weit. Das Stück wurde in der Sporthalle der Schule aufgeführt. Die Halle fasst 199 Personen. Kostenfreie Karten konnten von Eltern, Geschwisterkindern und interessierten Falkenseern vorab an zwei Ausgabetagen in der Schule abgeholt werden.
Die Besonderheit: Die Kinder der Grundschule mussten nicht allein auf die Bühne. Sie bekamen tatkräftige Unterstützung von Schülern der Klasse 7c aus dem Lise-Meitner-Gymnasium – mit Dr. Claudia Antefuhr und Doris Limbach als betreuende Lehrkräfte. Schulleiter René Durdel: „An unserer Schule gibt es das optionale Fach ‚Lernen durch Engagement‘ (LDE) für die 7. Klassenstufe. Ziel ist es, sich sozial für andere einzusetzen. Wir haben im Rahmen von LDE bereits im letzten Jahr mit der Geschwister-Scholl-Grundschule kooperiert. Da haben Siebt- und Drittklässler zusammen das Falkenseer Brettspiel entworfen. In diesem Jahr stand nun das gemeinsame Theaterprojekt auf dem Plan. Mal schauen, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Ich finde es gut, wenn wir immer wieder die Form wechseln.“
Die Gymnasiasten läuteten das Theaterstück ein. Die Schüler spielten typische Mobbingszenen nach, wie man sie wohl auf jedem Schulhof beobachten kann. Anschließend übernahmen die Grundschüler. Sie mimten bunte Raben, die wunderbar miteinander auskommen, bis sie sich über ihre Gefiederfarbe in die Wolle kriegen. Auf einmal wollen die blauen Raben besser sein als die grünen. Neid, Missgunst und Mobbing sind die Folge. Ruhe kehrt bei den Vögeln erst dann wieder ein, als ein mystischer Regen alle Raben kohlrabenschwarz färbt – und endlich alle gleich aussehen.
Oberschulrat Bernd Thiel zeigte sich vorab als Theaterfreund: „Ich freue mich auf ein kulturelles Highlight in der Schule.“
Auch Falkensees Dezernentin für die Schulverwaltung – Luise Herbst – schaute sich das Stück gern an: „Ich finde die Kooperation vom Gymnasium mit der Grundschule super.“
René Durdel war am Ende zufrieden: „Das Stück war nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).
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