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Channel: Seite 125 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Drei Wasserbüffel beweiden die Spandauer Orchideenwiese!

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Sie scharrten aufgeregt mit den Hufen, warfen ihre bulligen Körper gegen das Gatter des Transporters und drängten lautstark darauf, endlich ins Freie zu dürfen: Am 30. April wurden drei Wasserbüffel im Rahmen des „Weideauftriebs“ auf der Spandauer „Orchideenwiese“ freigelassen. Wasserbüffel in Spandau? Wie kommt es denn eigentlich dazu?

Nun: Der Egelpfuhlgraben-Grünzug schließt sich direkt an die Gartenkolonie Hasenheide in Spandau an. Er wird an den Seiten von der Heerstraße, dem Aloisiusweg und der Schmidt-Knobelsdorf-Straße her begrenzt. Der Grünzug wird auch als Orchideenwiese bezeichnet, weil hier viele seltene Pflanzen zu finden sind, darunter eben auch verschiedene Orchideen.

Bislang wurde das Gelände einmal im Jahr gemäht. Dieser doch recht harsche Eingriff in die Natur hilft aber nicht dabei, die Artenvielfalt zu erhöhen. Sinnvoller wäre es, die Offenlandschaft durch eine natürliche Beweidung zu erhalten. Durch den Fraß der Tiere entstehen Areale mit unterschiedlich hohem Bewuchs im Grünstreifen, was für Molche und Kröten ebenso wichtig ist wie für bodenbrütende Vögel. Aus diesem Grund hat der Bezirk Spandau zugestimmt, eine Beweidung durch die Wasserbüffel zu finanzieren.

Drei junge, männliche Wasserbüffel wurden von Helmut Querhammer auf die Orchideenwiese gebracht. Der Betreiber des Hofes „Döberitzer Heide-Galloways“ aus Fahrland besitzt 80 Galloway- und 15 Wasserbüffel-Kühe samt Nachwuchs. Die Tiere werden zur Landschaftspflege eingesetzt, aber auch zur Fleischgewinnung geschlachtet – und zwar auf dem eigenen Hof.

Mit den Wasserbüffeln hat Helmut Querhammer bislang nur gute Erfahrungen sammeln können: „Seit 2011 sind die Tiere in Tiefwerder im Einsatz, seit vier Jahren auch im Tegeler Fließ. Da sieht man bereits die ersten Erfolge, die biologische Diversität nimmt zu. Die Wasserbüffel kommen mit unserem Klima sehr gut zurecht. Sie brauchen nur eine Wasserstelle mit Schlamm, um sich darin zu suhlen. Der Schlamm kühlt die Haut der Tiere, wenn das Wasser verdunstet. Wasserbüffel werden 900 bis 1.200 Kilo schwer, sie sind sehr friedfertig und sie muhen nicht, sondern grunzen wie die Wildschweine.“

Die drei Wasserbüffel sind nun auf einer Fläche von etwa drei Hektar unterwegs – getreu der Faustregel „eine Großvieheinheit pro Hektar“.
Das gesamte Areal ist eingezäunt und zusätzlich mit einem Elektrozaun versehen. Helmut Querhammer: „Wir bitten sehr darum, dass niemand versucht, die Wasserbüffel zu streicheln. Sie dürfen nicht gefüttert werden, da sie am falschen Futter leicht eingehen können. Auch dürfen keine Hunde auf die eingezäunte Fläche gelangen. Geht alles seinen Gang, dann werden die Wasserbüffel wohl bis Ende November auf dem Grünzug verbleiben. Wir holen sie nur dann früher ab, wenn es wieder einen ganz trockenen Sommer gibt. Es kann sein, dass wir auch noch einige Schafe und Ziegen auf der Orchideenwiese platzieren werden.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Drei Wasserbüffel beweiden die Spandauer Orchideenwiese! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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