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Channel: Seite 125 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Neu im Museum 2019: Museum Falkensee präsentiert „Fundus mit Geschichte(n)“!

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Die Geschichte Falkensees, sie wird im lokalen Museum (www.museum-galerie-falkensee.de) in Form von Exponaten gesammelt, begutachtet und archiviert. Seit vielen Jahren versuchen Gabriele Helbig und ihr Team, wichtige Fundstücke zu bewahren, die etwas über den Ort zu erzählen wissen. Dabei sind die Mitarbeiter auch darauf angewiesen, dass ihnen „Dachbodenfunde“ und andere spannende Dinge übergeben werden, bevor sie unbedacht im Müll landen.

Gabriele Helbig: „Im Jahr 2019 hat das Museum und Galerie Falkensee 50 neue Positionen in den eigenen Fundus aufgenommen. Sie lassen sich für dieses Jahr leicht in die drei großen Objektgruppen Kunst, Alltagskultur der DDR und Nationalsozialismus in Falkensee einsortieren.“

Traditionell werden besonders interessante Neuzugänge dem interessierten Publikum im Rahmen des Themenabends „Fundus mit Geschichte(n)“ vorgestellt. In diesem Jahr fiel dieser spezielle Abend ausgerechnet auf den Valentinstag am 14. Februar: Das Haus war trotzdem wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Gabriele Helbig: „16 Objekte haben wir für Sie vorbereitet.“

Auf die Besucher warteten einmal mehr viele Gemälde alter Künstler, die aus Falkensee stammen oder hier einmal gelebt haben. Es ließen sich aber auch zu DDR-Zeiten in der „Produktionsgenossenschaft Handwerk (PGH) Schuhmacher Falkensee“ gefertigte Hausschuhe (EVP 5 Ostmark) bestaunen, Miniatur-Volkspolizisten für die Verkehrserziehung in der Schule einsetzen und Wimpel der Betriebssportgemeinschaft VEG Fleisch- und Frischeierproduktion Falkensee in Augenschein nehmen. Der Wimpel wurde bei einem grenznah veranstalteten Fußballturnier übergeben.

Interessant war an dieser Stelle auch eine rote Armbinde mit der Aufschrift „Helfer der Volkspolizei“ – im Verbund mit einer Medaille für „25 Jahre Helfer der Volkspolizei.“ Museums-Mitarbeiter Bert Krüger: „Diese Medaillen kennt man aus vielen DDR-Kramkisten vom Flohmarkt. Hier können wir aber die Geschichte passend zur Ehrung erzählen, weil wir einen Namen dazu haben. Mit dem Posten ‚Helfer der Volkspolizei‘ hat man versucht, die Bevölkerung enger mit der Volkspolizei zu verknüpfen. Diese Helfer durften den Verkehr kontrollieren, Auflagen überprüfen und bei der Organisation von Großveranstaltungen wie etwa einem Radrennen helfen. Meist liefen sie beo­bachtend durch die Stadt, um Mißstände aufzudecken. Deswegen wurden sie gern ‚Spaziergänger‘ genannt. Die Bürger haben sie nicht so gern gemocht.“

Das spannendste Exponat von „Fundus mit Geschichte(n)“, das waren in diesem Jahr sicherlich die Terracotta-Wandfliesen von der lokalen Künstlerin Elena von Martens, die der Falkenseer als „Burratino-Relief“ von der ehemaligen Kindereinrichtung in der Falkenseer Holbeinstraße her kennt. Gabriele Helbig: „Es gibt zwei Reliefs, die vor dem Eingang der Kita und des Hortes in der Holbeinstraße öffentlich sichtbar an der Wand befestigt waren – und das bereits seit 1983. Das eine Relief erzählt in Bildern die italienische Version der Geschichte vom Pinocchio. Das andere setzt die von Tolstoi verfasste russische Variante um. Burattino ist nämlich die russische Bezeichnung für Pinocchio.“

Einige Wandtafeln des „Burratino-Relief“ sind leider verschwunden. Alle verbleibenden konnten im März 2019 fachkundig gesichert, im Museum von Mörtel und anderen Spuren gereinigt und dann im eigenen Keller eingelagert werden.

Gabriele Helbig: „Ich wünsche mir sehr, dass die fehlenden Terracotta-Fliesen vielleicht doch noch einmal auftauchen und wir die beiden Burratino-Reliefs wieder an einem geeigneten Ort in Falkensee öffentlich anbringen können.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 168 (3/2020).

Der Beitrag Neu im Museum 2019: Museum Falkensee präsentiert „Fundus mit Geschichte(n)“! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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