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Channel: Seite 125 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Don’t Breathe

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DB_Hauptplakat_A3+300dpi_A4Eine gute Horrorgeschichte muss nicht kompliziert sein. Sie muss im Gegenteil belegen: Eine einzige Fehlentscheidung kann einen leicht ins Elend stürzen. Und das Leben kosten. Das muss die blonde Rocky (Jane Levy) im Horrorschocker „Don’t Breathe“ auf schmerzliche Weise herausfinden.

Zusammen mit ihren Kumpeln Money (Daniel Zovatto) und Alex (Dylan Minnette) hat sich der Teenager in ihrer heruntergekommenen Heimat Detroit darauf spezialisiert, in die Häuser derjenigen einzubrechen, denen es ein bisschen besser geht als ihnen. Rocky braucht das Geld: Sie möchte weg von ihrer versoffenen Mutter und ihrer kleinen Schwester ein schöneres Leben in Kalifornien bieten.

Da kommt ein Tipp gerade recht. Ein blinder Armeeveteran soll in seinem Haus 300.000 Dollar in bar horten. Die habe er nach dem Unfalltod seiner Tochter als Wiedergutmachung erhalten. Der große Fehler: Das Trio beschließt, sich das Geld zu holen. Doch das einsam gelegene Haus des Blinden wird für sie zur Falle – und im Dunkeln hat der blinde Ex-Kämpfer alle Vorteile auf seiner Seite.

89 Minuten lang bibbert, schreit und hyperventiliert man sich als Zuschauer durch das Kammerspiel, das sich in den engen Räumen des Veteranenhauses abspielt. Eine knarzende Holzdiele, eine abgeschlossene Tür, ein ziemlich wütender Hund: Für die eingeschlossenen Diebe heißt es: Halt bloß den Atem an und mach keinen Mucks, sonst bist zu tot!

Hinter dem Nervenspektakel, das in den USA sehr gut gestartet ist und das auf den Filmportalen iMDb (7,7 von 10) und Rotten Tomatoes (86 %) beste Bewertungen einfahren konnte, steckt der Regisseur Fede Alvarez, der bereits die Neuverfilmung von „Evil Dead“ ins Kino brachte. Das war die Neuinterpretation von Sam Raimis Klassiker „Tanz der Teufel“.

Natürlich sind die Jungs in „Don’t Breathe“ nur Kanonenfutter. Am Ende ist es ein Duell auf Leben und Tod zwischen Rocky und dem blinden Kriegsveteranen, der wunderbar von Stephen Lang (Avatar) gespielt wird. Beide Charaktere sind von Grund auf keine „Good Guys“. Trotzdem legt der Zuschauer seine Sympathien in sie. Erst in den armen blinden Mann, der von den Kids abgezogen wird. Dann mit der geschundenen Rocky, die ja eigentlich nur ihrer Schwester ein schöneres Leben finanzieren möchte.

„Don’t Breathe“ ist Horror ohne Monster, ein Schocker ohne Computereffekte, ein einziges menschliches Grausen auf engstem Raum. Der Film sollte nur von Cineasten mit starken Nerven genossen werden. (CS / Bild: Sony Pictures Releasing GmbH)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=FF8_LsuNMv8

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Don’t Breathe erschien zuerst auf Falkensee aktuell.


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