Viele Havelländer haben Lust darauf, einmal auf kulinarische Weltreise zu gehen. Die Restaurants in der Region versuchen ihr Bestes, dem Gast den einen oder anderen Länderpunkt zu kredenzen. Aber die Lust auf exotische Speisen ist ebenso groß wie der Weg ins Zentrum von Berlin weit ist, wo entsprechende Angebote zuhauf zu finden sind.
Da war es eine mehr als befriedigende Lösung für alle Liebhaber der extravaganten Küche, dass das Designer Outlet Berlin vom 7. bis zum 9. September zum ersten Street Food Festival in Wustermark-Elstal einlud.
Acht ganz individuell gestaltete und auch mit einer völlig unterschiedlichen Küche ausgestattete Food Trucks hatten an diesen drei Tagen den Backstein aufs Bremspedal gelegt und und Station mitten im dörflich gestalteten Designer Outlet Berlin bezogen. Freitag und Samstag gingen von 10 bis 20 Uhr die Luken zur Essensausgabe auf – und am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 20 Uhr. Die Besucher konnten sich in dieser Zeit hochspezialisierte Leckereien in die Hand drücken lassen.
Der Truck „Sunny Burrito“ bot so etwa leckere Burritos an, gern auch in der komplett vegetarischen Form. „Golden Burgers“ hatte handgemachte Burger im Angebot. Und „Pamera“ verkaufte frische Pasta aus dem Parmesanrad, unter anderem in einer duftenden Trüffel-Variante.
Schon deutlich ausgefallener war das Angebot von Thomas Poppe aus Spandau, der mit seinem Truck „Hotdog Wrap“ unterwegs war. Er erklärte sein Angebot so: „Ich bin in Stockholm aufgewachsen und habe dort die ersten 20 Jahre meines Lebens zugebracht. Der Hotdog-Wrap ist das, was wir in Schweden essen, wenn wir nachts aus der Kneipe fallen. Dort nennt man das ‚Schwedische Tunnbrödsrulle‘. In einen Dünnbrotfladen kommen Kartoffelpüree, Salat, Röstzwiebeln, ein Hotdog-Würstchen, verschiedene Saucen und natürlich ein original ‚Bostongurka‘ Gewürzgurkenrelish. Das schmeckt himmlisch.“
Thomas Poppe sagt von sich, dass er der einzige ist, der die Schwedische Tunnbrödsrulle in Berlin anbietet. Vor zwei Jahren hat er in einem Zelt angefangen, dann hat er sich einen Hänger gesucht, seitdem läuft die Kiste: „Vor allem im Norddeutschen mag man mein Essen. Da bin ich dann immer auf der Kieler Woche.“
Richtig exotisch ging es am Food Truck „Tapiocaria“ zu, der brasilianische Wurzeln hat. Mariana Pitanga ist vor sieben Jahren aus Brasilien nach Deutschland gekommen und lebt inzwischen mit ihrem Mann in Berlin-Friedrichshain. Mit dem Truck sind sie gemeinsam seit dreieinhalb Jahren unterwegs und noch immer oft in der berühmten Markthalle 9 anzutreffen. Die Rezepte für das Essen stammen meist von der Mama aus der Heimat.
Mariana Pitanga: „Tapiocas bestehen aus einem Wrap, der in der heißen Pfanne aus dem Mehl der Maniokwurzel geformt wird. In der herzhaften Form bieten wir dies mit Hühnchen, mit Rindfleisch oder auch mit einer vegetarischen Füllung an. Sehr lecker sind aber auch die süßen Tapiocas etwa mit Banane, Zucker und Zimt.“
Aus Potsdam war Alexander Müller mit seinem Truck „Potsdam Potatoes“ angereist. Der Pommes-Experte kommt eigentlich aus Chemnitz, wohnt aber seit 2015 in Potsdam. Pommes sind seine große Leidenschaft. Im Food Truck werden sie aus ungeschälten Kartoffeln aus der Magdeburger Börde selbst geschnitten und dann in Raps- und Sonnenblumenöl frittiert: „Ich lasse die Pommes nach dem ersten Frittieren ruhen und abtropfen. Kurz vor der Ausgabe frittiere ich sie noch einmal nach, so werden sie schön knusprig.“
Die Besonderheit: Die Pommes lassen sich mit Käsesauce und Bacon-Krusties auf eine Art und Weise „pimpen“, wie man das als normaler Imbissstand-Besucher einfach nicht kennt.
Exotisch ging es noch einmal am Food Truck „Old Papa“ zu. Marina Martin-Cohen und Pablo Miranda Blanco haben 30 Jahre Gastro hinter sich und sind seit dreieinhalb Jahren mit dem Food Truck unterwegs. Marina Martin-Cohen: „Unsere Rezepte kommen aus Kuba, da kann einfach jeder kochen. Die Cuban Bowl ist seit drei Jahren unser Bestseller. Das mögen unsere Gäste am liebsten.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.
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